Von der ersten Straßenbahn zum e-Flugzeug

Die Firma Siemens gründete schon 1887, vor 130 Jahren, ihre erste ungarische Tochterfirma. Ungarn verdankt dem Unternehmen u.a. seine erste Straßenbahn, U-Bahn, Radiostation und fahrerlose Metro. Heute ist Siemens fest in Ungarn verwurzelt und entwickelt hier nach wie vor innovative Lösungen.

Siemens ließ November 1887 offiziell die „Elektrische Ringstraßen-Eisenbahn Gesellschaft“, genauer: die „Körúti Villamos Vasúti Vállalat Siemens & Halske, Lindheim & Cie és Balázs Mór“ eintragen. Wenige Tage später wurde die erste Straßenbahn der Hauptstadt übergeben, die den Westbahnhof mit dem Oktogon verband. Zum ungarischen Millennium im Jahre 1896 errichtete das Unternehmen dann die Untergrundbahn zwischen dem heutigen Vörösmarty Platz und dem Széchenyi Bad – es war die erste elektrische U-Bahn Kontinentaleuropas. Auch in den Folgejahren spielte und spielt Siemens bis heute eine bedeutende Rolle auch bei der Modernisierung des ungarischen Eisenbahnsystems, beispielsweise bei der Elektrifizierung und Automatisierung der Bahn.

Wertschöpfung vor Ort

Heute ist das Unternehmen mit seinen deutschen Wurzeln auch in den Bereichen Digitalisierung, Energieerzeugung, Industrieautomatisierung, Gebäudetechnologie, Gesundheitswesen sowie Softwareentwicklung ein namhafter Akteur der ungarischen Wirtschaft. Zur ungarischen Firmengruppe gehören neben der Siemens Zrt. die Siemens Healthcare Kft., Siemens Mobility Kft., Siemens Wind Power Kft., evosoft Hungary Kft., Mentor Graphics Kft. sowie Valeo Siemens eAutomotive Kft. Auch einer der innovativsten Unternehmensbereiche von Siemens, Corporate Technology, hat eine Niederlassung in Ungarn. Die dort lokal tätigen Experten konzentrieren sich – in enger Zusammenarbeit mit ihren deutschen Kollegen – auf die Entwicklung elektrischer Antriebssysteme. Der Fokus liegt hier auf der Klasse unter 100kW, die zum Beispiel die Magnus eFusion, einen fortschrittlichen zweisitzigen Flugtrainer mit Kunstflugeigenschaften antreibt.

Für Siemens ist Ungarn ein wichtiger Standort. Die Firmengruppe mit ihren zuvor erwähnten Gesellschaften hat seit 2010 die Anzahl ihrer Beschäftigten praktisch verdoppelt, heute sind es insgesamt 3.500 Mitarbeiter. Siemens‘ bahnbrechende Lösungen auf dem Gebiet der Digitalisierung tragen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes bei und sind führend unter den Innovationen der vierten industriellen Revolution.

Ausbildung der Experten der Zukunft

Neben dem Engagement in der Wirtschaft ist Siemens auch auf dem Gebiet der Ausbildung aktiv. Dem Beispiel der in Deutschland erfolgreich funktionierenden Ausbildung von Fachleuten folgend, startete das Unternehmen 2012 auch in Ungarn seine eigene Berufsausbildung, die sich natürlich am lokalen Ausbildungssystem und den Marktbedingungen vor Ort orientiert. Im Jahr 2017 konnte schon der sechste Jahrgang von Auszubildenden seine Lehre bei Siemens in Ungarn beginnen. Daneben konnte 2017 mit Unterstützung von Siemens auch der ungarnweit erste duale technische Masterstudiengang an der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest starten.

„Siemens beweist seit bereits 130 Jahren, dass das Unternehmen sich mit Ungarn verbunden fühlt. Mit unseren Investitionen schaffen wir Werte für unsere Partner und für die ungarische Bevölkerung“, erklärte Dale A. Martin, Vorstandsvorsitzender der Siemens Zrt. und seit 2013 auch Präsident der DUIHK. „Daher investieren wir auch in die Ausbildung der Experten der Zukunft und gehörten auch deshalb zu den ersten, die sich für die duale technische Berufsausbildung entschieden. So konnten in den vergangenen Jahren Siemens-Mitarbeiter mehreren hundert Lehrlingen wettbewerbsfähiges Wissen vermitteln und ihnen somit eine solide Basis für deren beruflichen Erfolg geben.“