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Automobilindustrie

Nach dem Einbruch der ungarischen Automobilindustrie infolge der Coronakrise stiegen die Produktion als auch die Umsätze 2021 wieder an.

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iStock.com/RicAguiar

Die Automobil- und Kfz-Zulieferindustrie zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Ungarn. Deutschland, als größter Handelspartner Ungarns und mit deutschen Unternehmen als größte Investorengemeinschaft im Land, spielt eine entscheidende Rolle in diesem Erfolg. Ungarn ist einer der weltweit bedeutendsten Lieferanten der deutschen Automobilindustrie.
 

Die ungarische Automobilindustrie erreichte 2022 einen Rekordwert bei der Produktion von über 12.200 Mrd. Forint (32,5 Mrd. Euro). Mit rund 150.000 Beschäftigten und einem Exportanteil von etwa 90% festigt die Branche ihre starke Position im internationalen Markt. Dieses beeindruckende Wachstum zeugt von der Bedeutung und dem Erfolg des Automobilsektors in Ungarn.

Auf die Kfz-Zulieferindustrie entfällt etwa die Hälfte der Produktion in dem Sektor. Ihre Exportquote liegt 2020 bei rund 80 Prozent. Für Ungarns Kfz-Zulieferer ist jedoch auch der eigene Inlandsmarkt von Bedeutung. Denn in Ungarn sind mehrere ausländische (deutsche) Autokonzerne tätig, die zu wichtigen Kunden der Branche gehören.

Einer der wichtigsten Abnehmer in Ungarn ist Audi Hungaria in Győr. Das Unternehmen baut dort Motoren und seit 1998 auch Pkw. Suzuki hat seit 1992 ein Werk in Esztergom. Gleichzeitig startete auch Opel in Szentgotthárd, hier erfolgte anfangs noch der Fahrzeugbau, seit 1999 werden jedoch nur noch Motoren gebaut. Im Mercedes-Werk in Kecskemét startete 2012 die Produktion. Als fünfter großer Marktteilnehmer etabliert sich BMW in Debrecen. Bis 2025 will der bayerische Autobauer dort ein neues Elektroauto-Werk errichten, in dem dann die richtungsweisende "Neue Klasse" produziert werden soll.

Die Präsenz bedeutender Automobilkonzerne hatte zahlreiche ausländische Zulieferer veranlasst, eigene Werke in Ungarn in der Nähe wichtiger Abnehmer anzusiedeln. Mehr als 40 der 100 größten Automobilzulieferer sind im Land aktiv. Dazu zählt auch etwa ein Dutzend deutscher Unternehmen, die hier produzieren oder Entwicklungszentren unterhalten. Zu den bedeutendsten gehören Bosch, Continental, ZF, ThyssenKrupp oder Schaeffler. Diese beliefern zwar auch die Automobil- und Kfz-Zulieferwerke in Ungarn selbst, der allergrößte Teil der Produktion geht an die Automobilbranche in der EU, darunter nach Deutschland.

Eine neue Entwicklung ist der Investitionsboom bei Elektromobilität. Im Zentrum steht dabei die Produktion von Batterien für Elektroautos beziehungsweise Batteriezellen. (Weiteres dazu bitte unter „Elektromobilität in Ungarn“)

 

Wichtige Marktteilnehmer: Audi Hungaria Zrt., Mercedes-Benz, Suzuki, BMW, Opel, Continental, Thyssenkrupp, Schaeffler, Bosch

 

Chancen für deutsche Unternehmen:

Die Regierung unterstützt Neu- und Erweiterungsprojekte in der Fahrzeugproduktion als auch in der Zulieferindustrie mit hohen Zuschüssen. Ziel dabei ist, die Automobilbranche auf neue Trends vorzubereiten. Moderne Technologien, Know-how-Transfer und eine höhere Wertschöpfung gehören zu entscheidenden Kriterien für staatliche Förderung.

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