Der Endenergieverbrauch von Wohngebäuden liegt im Durchschnitt zwischen 205 und 225 kWh/m2/Jahr, der von öffentlichen Gebäuden bei 214 kWh/m2/Jahr. Erdgas ist der am weitesten verbreitete Brennstoff und versorgt den Großteil der Haushalte und der öffentlichen Gebäude.
Gemäß der Richtlinie 2010/31/EU traten in Ungarn ab dem 1. Januar 2016 die Anforderungen an Niedrigstenergiegebäude in Kraft. Die Frist vom 1. Januar 2021 zur Einführung eines „Niedrigstenergiegebäudes" als Standard für alle Neubauten (Wohngebäude) wurde vom Gesetzgeber bis 1. Juli 2024 verlängert. Öffentliche Gebäude müssen ab 1. Januar 2019 die Kriterien für Niedrigstenergiegebäude erfüllen.
Im Bereich Gebrauchtwohnungen ist der energetische Zustand des Wohnungsbestandes unzureichend. Die Renovierungsrate für Wohngebäude liegt nach Schätzungen höchstens bei etwa 1 % pro Jahr.
Die langfristige Gebäudesanierungsstrategie Ungarns zielt darauf ab, bis 2050 einen nahezu emissionsfreien Gebäudebestand zu erreichen und 90% der Gebäude einen nahezu null Energiebedarf haben sollen.
Basierend auf den 2022 ausgestellten Energieausweisen erfüllten rund 12 % der 2022 zertifizierten Gebäude die immer strenger werdenden Gebäudeenergieverordnungen (mindestens Kategorie BB).
In der Nutzung von erneuerbaren Energieträgern im Gebäudebereich weisen die PV-Anlagen seit Jahren eine rasante Steigerung auf. Ab Juli 2022 muss der Energiebedarf aller neu gebauten Immobilien zu mindestens 25% aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Dies stellt die weitere Verbreitung erneuerbarer Energien sicher.
Smart-Home-Systeme sind immer mehr gefragt. Der ungarische Smart-Home-Markt, der 2020 700 Mio. US-Dollar erreicht hat, könnte bis 2024 auf 1,4 Mrd. US-Dollar wachsen. Im Jahr 2020 nutzten 4 Prozent der Haushalte in Ungarn die Möglichkeit eines Smart Homes.
Neue Anforderungen ergeben sich auch bei der Gestaltung von Bürogebäuden, die die Bauindustrie in Richtung automatisierter intelligenter Gebäude bewegen.
Der Markt der Bauprodukte wird überwiegend von Produkten ausländischer Hersteller dominiert. Zahlreiche ausländische Unternehmen sind auf dem Markt mit eigener Produktionsbasis, weitere Unternehmen mit einer Tochtergesellschaft oder mit einer Vertretung präsent oder aber verkaufen ihre Produkte durch Distributoren.
Wichtige Marktteilnehmer: Chameleon Smart Home Zrt., D-ÉG Thermoset Kft, Szatmári Kft., REHAU Kft., GEZE Hungary Kft.
Chancen für deutsche Unternehmen:
Für deutsche Unternehmen bestehen auf dem ungarischen Markt hauptsächlich in den Bereichen Heiz-, Lüftungs- und Kühlsysteme, Smartlösungen, Gebäudeautomatisierung, PV-Anlagen, Wärmepumpensysteme, Dämmstoffe/Isolierung, Gebäudetechnische Produkte, Installationssysteme und Beleuchtung gute Chancen bei der Markterschließung.