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Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist ein äußerst wichtiger strategischer Sektor der ungarischen Volkswirtschaft. Sie hat sich seit dem Beitritt Ungarns zur EU deutlich entwickelt. Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität haben begonnen, die der alten Mitgliedstaaten einzuholen. Im Fokus der ungarischen Agrarpolitik steht die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe.

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Getty Images/ArtistGNDphotography

2019 wurde Ungarns digitale Landwirtschaftsstrategie zur digitalen Transformation der Agrarwirtschaft auf Basis von smarten Tools und Lösungen veröffentlicht.
 

In Ungarn ist der Anteil landwirtschaftlicher Flächen, insbesondere des Ackerlandes, im internationalen Vergleich hoch. 58% der Landfläche, 5,3 Millionen Hektar, steht unter landwirtschaftlichem Anbau.

2022 stammten etwa 57% der landwirtschaftlichen Produktion aus dem Pflanzenbau und 37% aus der Tierhaltung. Die gesamte tierische Erzeugung ging um 6,1 % zurück. Der Wert der Produktion des Agrarsektors stieg um 15 % in laufenden Preisen, während das Produktionsvolumen um 19 % zurückging (bei einem Preisanstieg von 42 %).

Die wichtigsten Exportgüter sind Getreide, Fleisch und Fleischprodukte, Tierfutter, Obst und Gemüse sowie Ölsaaten.

Im Jahr 2022 stiegen die Ausgaben für den Kauf von Landmaschinen und Ersatzteilen deutlich an und erreichten 465 Milliarden HUF. Mit der schrittweisen Entwicklung der Investitionen in Landmaschinen wird der heimische Maschinenpark immer moderner. Diese Entwicklung wurde größtenteils durch die beschleunigte Nachfrage nach neuen Technologien und der dazu benötigten technischen Ausrüstung, angetrieben.  Dabei stellen Innovation, Modernisierung und Klimawandel oft die Haupttreiber für Investitionsentscheidungen bei Maschinen dar.

Bei der Ausweitung des Landmaschinenmarktes spielt auch die den Übergang zur Präzisionslandwirtschaft fördernde Anwendung eine große Rolle, da die Nachfrage nach den Leistungsmaschinen der Präzisionslandwirtschaft deutlich gestiegen ist, z.B. für Traktoren, Mähdrescher und Feldspritzen.

Innovation, Klimakrise und Modernisierung sind heute die entscheidenden Faktoren beim Kauf von Landmaschinen in Ungarn. Die Beschaffung wird nicht mehr durch die Fördermöglichkeiten bestimmt, sondern durch den tatsächlichen Entwicklungs- und Modernisierungsbedarf - also durch professionelle Überlegungen.

2022 wurden die größten Ausgaben, rund 61 % der Gesamtinvestitionen, von den Landwirte für Kraftmaschinen getätigt. Traktoren machten 36 % und Getreideerntemaschinen 32 % des Gesamtumsatzes aus. Bodenbearbeitungsmaschinen stellen 2022 die meistverkauften landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen dar.

71 % der Verkäufe von Landmaschinen und -geräten im Jahr 2022 wurden von zehn Händlern getätigt, wobei auf die drei größten Händler 56 % aller Landmaschinenverkäufe in Ungarn entfielen. Zusätzlich zu den Agrarsubventionen werden die Investitionen überwiegend durch günstige inländische Darlehens- und Leasingprogramme unterstützt. Etwa 80% der Landmaschinenverkäufe stammen aus Importen. Über ein Drittel des Importwerts fällt auf Deutschland, womit es unter den Importländern an erster Stelle steht.

 

Wichtige Marktteilnehmer: KITE Zrt., FLIEGL-ABDA Gépgyártó Kft., AXIÁL Kft., AGROPRODUKT Zrt., CLAAS HUNGÁRIA Kft., Landesverband der landwirtschaftlichen Geräte- und Maschinenhändler

 

Chancen für deutsche Unternehmen:

Da etwa 80 % der landwirtschaftlichen Maschinen und Anlagen durch Importe bezogen werden, entstehen gute Chancen für deutsche Anbieter von Maschinen und Technologien im Bereich der digitalen und nachhaltigen Agrarwirtschaft. Dabei genießen deutsche Produkte ein großes Ansehen in Ungarn und es entstehen gute Chancen insbesondere für Anbieter von digital ausgestatteten Maschinen und Werkzeugen für die Präzisionslandwirtschaft.

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